Ohne Verschwörungstheorien und phantasievolle Prognosen: ein eher neuer, physikalisch-mathematisch-wissenschaftlicher Ansatz zur Erklärung der Machtstrukturen auf unserem Planeten. Vielleicht hilft die weitere Analyse nicht nur, mögliche künftige Krisen zu verhindern oder mindestens abzuschwächen, sondern sogar die Welt fairer zu gestalten, wenn wir die Mechanismen einmal wirklich verstanden haben.
Selbst-Organisation vs. Verschwörungstheorien
Diese Viertelstunde finde ich gut investiert: An einem TED-Event vom letzten Oktober in Zürich hat James B. Glattfelder einen wissenschaftlichen Ansatz präsentiert, der die Finanz-, Einfluss- und Machtstrukturen der vernetzten, global tätigenden Unternehmen auf eine physikalisch-wissenschaftliche Art mit dem Hintergrund der Komplexitätstheorie analysiert.
Wissenschaftlich hergeleitet: Eine winzige Anzahl von Personen regiert die Welt.
Die von ihm in diesem Kontext angewandte Komplexitätstheorie führt einerseits zum Befund, dass nur eine winzig kleine Anzahl von Leuten die Welt kontrolliert. Andererseits kann mathematisch hergeleitet werden, dass dies wohl weniger daran liegt, dass sich die Einflussreichen verschwörungstechnisch organisiert haben, sondern dass es sich in der Sache selbst eher um ein selbst-organisiertes Konstrukt handelt.
Unter Anwendung der Komplexitätstheorie kann man trotz relativ einfach formulierten Regeln zur Beschreibung der Interaktionen zwischen einzelnen Teilen eines Systems relativ gut das Verhalten des Gesamtsystems herleiten, wie beispielsweise bei Termitenhügeln, Vogel- oder Fischschwärmen.
Spannend auch, dass man sich diesem Ansatz erst heute bedient.
Den Ansatz finde ich spannend. Glattfelder motiviert weiter dazu, dass sich andere Wissenschafter mit dem Thema auseinander setzen und es so noch besser verstanden werden kann, damit mittelfristig das System derart umgekrämpelt werden kann, dass die Welt wieder ein gerechterer Ort für alle wird.
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